O Heiland reiß die Himmel auf — يا مخلص ، افتح السماء

1. Advent 2021

Der Kalender ist schon wieder so dünn. Die Tage werden kürzer. Dunkel breitet sich aus.
– Die Sehnsucht nach Licht ist groß. „Novemberblues“, schreiben mir Freunde aus Deutschland.
„O Heiland, reiß die Himmel auf“!


O Heiland reiß die Himmel auf ist ein kirchliches Adventslied, das Friedrich Spee (1591–1635)  komponiert haben soll.  Im Erstdruck von 1622 in einer katechetischen Liedersammlung
Das Allerschönste Kind in der Welt“ erscheint es ohne Angabe eines Verfassers. Friedrich Spee ist der Sohn eines adligen Amtmannes in Kaiserswerth bei Düsseldorf. Kaiserswert?– Na nu?![1]

Das nicht so bekannte Adventslied, dennoch auch vom Talitha Kumi Kinderchor und Ustaz Wolfgang gerne gesungen, ist nicht so freudejauchzend wie die anderen Adventslieder. Es ist eher traurig im Ton. Das Erleben harter Realitäten findet seinen betrübenden Niederschlag in der in moll gehaltenen Melodie. Mit dem Klavierintro und dem hölzernen Viertelrhythmus wird der Zuhörer an Schuberts „Der Tod und das Mädchen erinnert!“. Verständlich, entstand das Lied während der Grausamkeiten und Härten des dreißigjährigen Kriges. Umso intensiver und sehnsuchtsvoller die Bitte:
„Wo bleibst du Trost …“ ? Das Kommen Gottes wird erwartet! „O komm, ach komm …“!   


[1] Christliche Diakonissen aus Kaiserswerth unterstützten Theodor Fliedner beim Bau ein Waisenhaus für arabische, armenische, christliche und jüdische Mädchen in Jerusalem im Jahre 1851.
1868 wurde ein zweites Haus gebaut, das den Namen „Talitha Kumi“ erhielt. Unsere Schule war geboren!

Der Talitha Kumi Kinderchor singt „O Heiland reiß die Himmel auf!“