Lesewettbewerbe

Der „Tag der Bildung“ an den lutherischen Schulen

Der Direktor des Bildungsbüros der evangelisch-lutherischen Schulen, Dr. Charlie Haddad (nachfolgend als DEO bezeichnet) sponserte eine allgemeine Bildungsveranstaltung, die während des gesamten Schuljahres 2011/2012 vorbereitet wurde und am 5. Mai 2012 ihren Höhepunkt erreichte. Alle vier lutherischen Schulen nahmen an den verschiedenen Wettbewerben teil; nämlich einem Wettbewerb für die vierte Klasse in Form von Frage und Antwort, einem arabischen Wettbewerb (Arabic Bowl) für die Klassen fünf bis sieben, einem englischen Wettbewerb (English Bowl) für die Klassen acht bis zehn, und einem „Frage und Antwort Wettbewerb“ für die elfte Klasse. In der Planung wurden verschiedene Brainstorming- und organisatorische Treffen zwischen Pädagogen und dem DEO sowie entsprechende Trainings für die „Jury“ (Preisrichter), für die Freiwilligen und für die Lehrer durchgeführt.

Die Schüler durchliefen eine Reihe von Auswahl-Wettbewerben an ihren Schulen oder wurden von ihren jeweiligen Fachlehrern nominiert. Nachdem die endgültigen WettbewerbsteilnehmerInnen ausgewählt wurden, bereiteten sie sich  für den großen Wettbewerb vor, indem sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten sowohl im Unterricht als auch zu Hause wieder auffrischten, überarbeiteten und in der Anwendung übten. Die Schüler vertieften so ihr Grundwissen und lernten neue Fähigkeiten wie zum Beispiel, Informationen für Zuhörer interessant vorzutragen. Alle Wettkämpfe basierten auf Kenntnissen, die die Schüler im vergangenen Schuljahr gelernt und erarbeitet hatten.  Am Tag der Veranstaltung sprachen zahlreiche Gastredner, darunter ELCJHL Bischof Dr. Munib Younan und der DEO, des Weiteren gab es Reden und musikalische Darbietungen von Schülern aus allen vier lutherischen Schulen. Schüler, Lehrer, Organisatoren und Besucher genossen die Veranstaltung und drückten ihren Wunsch aus, einen solchen Tag der Bildung auch in den kommenden Jahren im Frühling durchzuführen bzw. mitzuerleben. Sie empfanden, dass es zum einen Spaß machte und zum anderen den Vorteil hatte, erlernte Fähigkeiten konkret im Austausch mit anderen Schulen zu erproben. Die Disziplin und Bereitschaft der Schüler, mit anderen zusammen zu arbeiten, steigerten sich zudem.

 

Der Englisch-Wettbewerb

Vier Schüler aus jeweils der 8., 9. und 10. Klasse der vier lutherischen Schulen nahmen an dem „spelling bee“-Wettbewerb oder den Mini-Talk Präsentationen teil. Beim „spelling bee“ geht es darum, ein von der Jury genanntes englisches Wort fehlerfrei zu buchstabieren, welches aus ihrem Englischbuch stammt. Bei den Mini-Talk-Präsentationen beantworten die Schüler in einem zwei-minütigen Vortrag eine allgemeine Frage. Die Schüler wählen erst am Wettbewerbs-Tag zwischen zwei Fragen. Sie bereiten ihre Antwort dann in nur 15 Minuten vor. Danach präsentieren sie ihre Antwort frei und möglichst interessant dem Publikum.

Für bestimmte Wettbewerbe wählten die Lehrer die Schüler auf der Grundlage ihres Interesses oder aufgrund einer kurzen Präsentation in ihrer Klasse aus. Für andere Wettbewerbe, wie den englischen Wettbewerb, gab es eine Reihe von kleinen Wettbewerben zwischen den Klassen. Die internen Wettbewerbe auf der Schulebene gaben jeder Schülerin und jedem Schüler die Möglichkeit, die Schule zu vertreten. Sobald die schulinternen Teilnehmer ausgewählt wurden, bereiteten sich die Schüler unter Benutzung verschiedenster Methoden auf den Schul-übergreifenden Wettbewerb vor. Für die beiden Frage- und Antwortwettbewerbe nutzten die Schüler die Delegationsmethode, um die Arbeitsbelastung zu teilen, wobei ein oder zwei Schüler sich auf ein bestimmtes Thema vorbereiteten, das sie am meisten kennen. Für den englischen Wettbewerb verwendeten die Fachlehrer außerdem einen Teil der Unterrichtszeit, um die Fertigkeiten  der Mini-Talk-Präsentation zu üben. Zusätzlich wurden die Schüler in ihrer Vorbereitung von Volontären aus dem “ Young Adult in Global Mission“ –Programm unterstützt. Jeder Wettbewerb verlangte jedoch von den Wettkämpfern, eine besondere Eigeninitiative zu entwickeln und sich auch außerhalb des Klassenzimmers vorzubereiten.

 

Die Deutsch-Olympiade

Erstmalig war in diesem Frühling 2017 auch die Deutsch-Olympiade ein Bestandteil des Tages der Bildung. Aus den Klassen 6,7,8 trat jeweils ein Schüler sowohl zum Wortfix- wie auch zum Lesemax-Tunier an. Beim Wortfix mussten mehrere deutsche Wörter korrekt buchstabiert werden, beim Lesemax wurden ein vorbereiteter sowie ein unvorbereiteter Text möglichst ausdrucksstark vorgelesen. Dazu gehörte es auch, dass die Schüler zu ihrem vorbereiteten, aus einem Buch stammenden Textabschnitt etwas erzählen konnten. Wortfix und Lesemax verlangten von den Schülern, dass sie im Wettbewerb vor Publikum konzentriert und sicher auftraten, aber vor allem auch, dass sie sich zu Hause mit Wörtern und Buchtexten selbständig vorzubereiteten. Im Laufe des Schuljahres gab es im Unterricht natürlich immer wieder Gelegenheit zum Buchstabieren und Übungsphasen zum Vorlesen. Die Auswahl der Teilnehmer/innen erfolgte in den Schulen durch klasseninterne Wettbewerbe. Besonders an er Deutsch-Olympiade ist, dass es eine doppelte Wettbewerbs-Struktur gibt: Es traten zum einen Schüler unter einander an, die das deutsche Abitur erreichen wollen (DIAP); zum anderen diejenigen unter einander, die das deutsche Sprachdiplom (DSD) und das palästinensische Abitur (Tawjihi) erreichen wollen.

Gleiches galt für die Jahrgänge 9,10,11. Allerdings erprobten die Schüler dieser Klassen ihr Redetalent im „Redekönig“-Wettbewerb. In Anlehnung an den englischsprachigen Mini-Talk ging es darum, die im Unterricht erworbenen Deutsch-Kenntnisse zu zeigen, indem eine strittige Frage in zwei Minuten überzeugend beantwortet wurde. Die Teilnehmerinnen mussten dazu beweisen, dass sie ihre kurze Rede strukturieren, ein Problem benennen, Vor-und Nachteile bzw. Erfahrungen erklären sowie ihre Meinung begründen können. Ebenso wichtig war, dass flüssig gesprochen und die Grammatik richtig verwendet wurde.

Die gute Stimmung bei der ersten Deutscholympiade im Rahmen des „Tag der Bildung“ zeigte, dass  Teilnehmer/innen engagiert dabei waren, begleitende Lehrerinnen unterstützend mitfieberten und das mitgebrachte Publikum oft gespannt zuhörte.